2. Trail Verbier St-Bernard  03./04. Juli 2010

 

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Infos zur Strecke etc.
auf Ausschreibung zur Teilnahme

Berichte von:  StefanMargot  / Felix / Daniela /

La Boucle (der Ring), 110 km zwischen La Fouly und Verbier und zurück mit einem Höhenunterschied von 6900 hm

Marco Jäger   4
17.05.05
Overall  9.  / Kat. 5.

Thomas Tscharner 17
bis Km 99 gelaufen

Daniel Jörg 182
19:23:44
Overall  31. / Kat. 16.

Stefan Bücherl 12
bis Km 76 gelaufen

Stefan Sigron 6 
18:38:37   Bericht
Overall 21./ Kat.11.

Daniela Nusseck 244
20:16:41     Bericht

Overall  41.  / Kat. 4.

Denise Zimmermann 7
17:42:38

Overall  14.  / Kat. 1.

Felix Benz 64
20:27:56    Bericht
Overall  43.  / Kat. 2.

Bruno Günthardt 157
bis Km 76 gelaufen

Gary Lechner 200
18:38:37
Overall  21. / Kat. 11.

61 km zwischen La Fouly und Verbier mit einem Höhenunterschied von 4000 hm

Brigitte Eggerling 1283
11:14:22

Overall  144.  / Kat. 4.

Ursula Baer 1099
13:44:40

Overall  340./Kat. 17.

Hans Zimmermann 1627
12:38:42

Overall 263./ Kat. 7.

Petra Bättig 1159
13:27:32

Overall 318./ Kat. 14.

Micheline Pang 1485
13:28:34

Overall 322./ Kat. 4.

Werner Moser 1460
13:27:32

Overall 318./ Kat. 9.

Markus Benz 1170
11:50:41

Overall 186./ Kat. 24.

Petra Jäger
Betreuung

Silvan Jäger
Betreuung

Jürg Bösch
Betreuung

 

 

Margot Herrmann
Betreuung      Bericht

Thea Eichelberger
Betreuung

Irmi Angerer
Betreuung

110 Km  + / - 6900 hm

Wir stellen den Lauf vor:
Erster Ultra Trail über 100 km ganz auf Schweizer Boden. Mit über 96 % auf Wanderwegen, der Lauf überquert  die grossen Trekkings der Region und bringt es auf stolze 6'900 positive Höhenmeter. Start und Ziel ist auf dem auf 1500m liegenden Sportort Verbier. Der Parcours auf typischen Bergwegen mit starken Höhenunterschieden durchquert die Täler der drei Bächen der Dranse, und symbolisiert so ein Bindestrich zwischen diesen weit auseinander gelegenen geographischen Gebirgen. Die ersten Plätze werden wahrscheinlich ab La Fouly ausgemacht,  während dem 1300m Aufstieg die zum Col de Fenêtre führen, der höchste Punkt mit 2'698m. Die letzte Steigung im Wald von Arbaray dürfte noch einige Ueberaschungen parat haben. Technisch und ziemlich steil, bringt dieser Weg fast 1'200 Hm zusammen. Oben anzukommen ist fast schon wie gewonnen : die letzte Anstrengung geht dem Suonenweg entlang und dann ins Ziel hinunter. Während die Ersten schon das Massiv der Combins bestaunen können, sind die meisten der Gruppe schon seit einiger Zeit mit einziger Beleuchtung der Stirnlampen unterwegs, in einer magischen Nacht, wo sich Sterne und Stirnlampen zuleuchten.

61 Km   +  / - 4000 hm

Erste Etappe ideal bevor man sich einen "Ultra Ultra" mit langen Distanzen vorknöpft, dieser Lauf mit 61 km (und 4'000 positiven Höhenmeter), welchen wir verbieten den "kleinen Parcours" zu nennen, ist trotzdem ganz schön happig. Er hat alle Schwierigkeiten vom grossen Bruder übernommen. Zum Anfang sind da die 1'100 positiven Höhenmeter zu bewältigen. Ein Start auf dem Weg zur Alphütte lässt die Renngruppe ein bisschen auseinander bringen, bevor die Schlaufen Richtung Lacs de Fenêtre ansteigen, und zum höchsten Punkt des Rennens dem Col de Fenêtre (2'698m). Grosse Neuigkeit dieses Jahr ist die Passage beim Grossen St-Bernard. Dann muss man seine Kräfte einzuteilen wissen, denn bis Verbier sind nochmals zwei schwierige Steigungen drin : die zum Col de Mille, eine wunderschöne Ueberquerung des Tales , und  die letzten 1'200m um auf die La Chaux zu kommen. Die Ersten der Traversée, der Ueberquerung werden sie die die Führenden der Boucle, der Schleife aufholen können auf diesem letzten Aufstieg? Kein Zweifel für diese Erstausführung, die Unterstützung der Läufer die weniger Kilometer in den Beinen haben, werden den Läufern des 100 km Stärke und Ehrgeiz zurückgeben.

Die Erfolgsformel 17 + 6     Bericht von Stefan Sigron

Ein 13-plätziger Bus und ein paar PW’s. Soviel Transportmittel braucht es jetzt schon, wenn Alpinrunner gemeinsam an einen Wettkampf fahren. Aufgrund der Anzahl würde man meinen, es geht an den Frühlingslauf. 17 mutige (oder ahnungslose?) Läuferinnen und Läufer und 6 geniale Helfer und Helferinnen. Einige waren schon im Vorjahr dabei und haben von der tollen Strecke und dem schönen Erlebnis geschwärmt. Nur war dieses Jahr die Strecke nicht mehr ganz die gleiche. 6 Kilometer mehr, dafür ein paar Höhenmeter weniger. In der Summe so ungefähr wie im Vorjahr also. Meinten wir. Ein kurzer Zwischenhalt in Gruyère. Eine gute Gelegenheit, die einheimische Spezialität zu kosten und damit gleich auch vorsorglicherweise ein paar Kalorien zuführen. Schwer liegt der Käse im Magen. Da müssen dafür dann morgen bei der Laufausrüstung wohl ein paar Gramm gespart werden, um das auszugleichen. Kurz vor Verbier dann erste Regentropfen, so gross, dass man froh war, im Bus zu sitzen und nicht getroffen zu werden. „Was, wenn es morgen…Die dicke Regenjacke oder nur die dünne, leichte...? Im Bett bleiben? Gleich den ganzen Körper mit Hirschtalg einreiben, anstatt nur die Füsse…?“ Kurz bevor wir die Startnummer holen, fängt es dann erst richtig an zu regnen und zu stürmen. Dann zur Startnummernausgabe, ein konsequenter Materialcheck. Alles, was vorgeschrieben ist, muss gezeigt werden. Regenjacke, langärmliges Laufshirt, Handschuhe, lange Laufhosen…. Es geht ja immerhin bis auf 2'700 m.ü.M. Die Zugspitze lässt grüssen. Beim gemeinsamen Nachtessen dann nochmals Gelegenheit, Taktiken zu besprechen. Wobei Stefan B. uns nicht verrät, dass er am nächsten Tag vor hat, den Spitzenläufern zu Beginn des Wettkampfes etwas auf den Zahn zu fühlen, was sich später allerdings nicht als gute Idee herausstellt. Dann greift die gute Fee Petra ein. Sie muss für das Betreuerteam schliesslich wissen: Wer? Wo? Was? Wieviel? Und überhaupt: Sind die Säcke auch angeschrieben? Und wieso hat der Stefan S. jetzt wieder eine halbe Bäckerei mit, und Schinken, wenn sie doch schon selber viel Zopf und Bündnerfleisch dabei hat. Ein paar bekannte Gesichter vom Vorjahr und vom Transalpine Run grüssen, dann löst sich die Gruppe langsam auf. In den Zimmern laufen die letzten Vorbereitungen. Und die Fussball-WM. Dann Ohrenstöpsel rein. Um 4 Uhr Frühstück. 2 Stunden später schon hoch oben in den Bergen. Und dann folgt ein Tag, der alles beinhaltet, was unseren Sport so schön macht. Ein prächtiger Sonnenaufgang, wunderschöne Singletrails, eine beeindruckende Bergwelt, steile Auf- und Abstiege über Stock und Stein und grosse Schneefelder die zeigen, dass es mindestens 1001 Techniken gibt, ein solches zu überwinden. Vor allem abwärts. Nicht alle zweckmässig. Andere Varianten könnte man dafür auch als Körperpeeling verkaufen. Dann aber auch Regen, einige hatten gar mit Hagel und Steinschlage zu kämpfen, anschwellende Bäche, die man nur noch durchwaten konnte, schlammige, rutschige Trails, ständig nasse Füsse. Und immer wieder auch Zeit, sich mit anderen Teilnehmenden unterwegs kurz zu unterhalten. Vor allem mit demjenigen, der da plötzlich auf der anderen Seite eines breiten, tiefen Baches steht, den Fotoapparat auf mich gerichtet. Auf meine Frage: „Was fotografierst du?“ seine Antwort: „Vielleicht fällst du ja rein…“ Und unser Betreuerteam! Euch zu sehen war immer ein riesiger Aufsteller. Unglaublich, was ihr geleistet habt. Dass die meisten von uns es geschafft haben, liegt auch an euch. Danke!!! Und komischerweise haben wir immer bei euch gut ausgesehen. Zumindest waren wir nach euren aufmunternden Worten überzeugt, dass es so ist. Danke auch an Marco für die tolle Organisation und den beiden Buschauffeuren Thomas und Stefan B, die uns sicher nach Verbier und wieder zurückgebracht haben.

Und wie üblich: „Nie wieder.“ Dann also bis nächstes Jahr!


Verbier zum zweiten – aber diesmal wird alles anders ;-)   Bericht von Marot Herrmann

Wie letztes Jahr landen wir dank Thomas sicher und wohlbehalten in Verbier. Mit viel Geschnatter nisten wir uns ein im hübschen Hotel Ermitage. Eine ganze Weile herrscht ein reges hin und her zwischen den Zimmern, zwecks Utensilien-Austausch. 
Fürs Abendessen stehen aber alle pünktlich auf der Matte. Speicher füllen ist angesagt und wir treffen uns zum feinen Spaghettiplausch. Wir Betreuer geniessen VIP Konditionen mit Wein und Grappa. Nicht alleine deswegen haben wir vermutlich auch besser geschlafen.
Tagwacht ist bei uns, ganz christlich, erst um halb sieben. Vor den Zimmertüren stehen nett parkiert diverse Beutel, Säcke und Taschen. Zusammen mit unseren Proviant-Kühltaschen ergibt sich ein ansehnlicher Haufen. So wie unsere Freunde laufen, werden wir schleppen, obwohl der Arztkoffer von Denise in diesem Jahr auf eine Notfallapotheke zusammengeschrumpft ist.
Im Zweierteam mit 3 PW’s tuckern wir den Berg hinunter nach Sembracher zum ersten Posten. Ich reibe mir grad noch den letzten Rest Schlaf aus den Augen, als Marco, der bereits drei Stunden gelaufen ist, bei uns eintrifft. Nachdem alle unsere Capricörner passiert haben, bin auch ich wach und es geht weiter nach La Fouly. Dies ist die grösste Station und es herrscht eine gewaltige Stimmung. Da hier auch der Start für die kürzere Strecke ist, hat es sehr viel Publikum. Uns Alpinrunner kennt man noch vom letzten Jahr und der Empfang ist überschwänglich. Beim Startschuss bin ich nicht die einzige mit Hühnerhaut. Jetzt trennen wir unsere Teams auf und fahren in Etappen weiter. S. Bernhard ist keine Freude. Petrus ist übermütig und lässt ein Gewitter los. Es macht auch als Zuschauer nicht wirklich Spass, wenn einem das Wasser in den Kragen rinnt, bäh. Ausserdem machen wir uns Sorgen um unsere Leute bei diesem schlüpfrigen Untergrund im Fels. Bourg St.-Piere sieht dann schon wieder viel besser aus. Hier gibt es auch für uns ordentlich was zu futtern. Ja und dann ist da noch Lourtier, letzter und ganz spezieller Treffpunkt. Den atemberaubenden Sonnenuntergang müssen wir uns diesmal träumen aber bald schon wird es dunkel und am Berg flackert ein Lichtlein nach dem anderen auf. Wie eine Schar Glühwürmchen. Ganz normal für diese Höhe und Tageszeit wird es ordentlich frisch. Da mich beim Packen vermutlich eine geistige Umnachtung begleitet hat, verfrachte ich dann einiges nach Mitternacht mein schlotterndes Gestell ins Auto. Rechtschaffen müde aber total glücklich, dass alles geklappt hat und niemandem etwas passiert ist, lassen wir uns von Jürg nach Verbier chauffieren. Zurück im Zimmer breche ich mir beinah den Hals beim Entblättern im engen Bad, damit Brigitte nicht wach wird. Im Bett gelandet stelle ich dann aber fest, dass sie noch putzmunter ist. Waren ja auch nur 61 Kilometer! Der Speaker im Zielgelände hat uns noch die ganze Nacht unterhalten aber irgendwann denke ich nur noch an die vermutlich erschöpften späteren Zieleinläufer, die das Geschrei bestimmt freut, und schlafe ein. Am Sonntag geniessen alle das Frühstück doppelt und nach den Siegerehrungen bringen uns Stefan und Thomas wieder sicher heim. Obwohl ich die Einwohner im Wallis immer noch schlecht verstehe, ihre Heimat gefällt mir sehr gut.
 

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