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Medoc Marathon
13. September 2014

Reiseprogramm vom 11. bis 14. September 2014 pdf


zu den Fotos vom Marathon

zu dem Fotos aus Bordeaux 
kurz vor dem Start zum Medoc Marathon -  die Steinböcke sind bereit !!  

Alpinrunner bei ca. 2 minuten
Live Marathon du Medoc 2014 par MARATHONDUMEDOC

Mit den Alpinrunner am Médoc Marathon    von Susanne Egli       Bericht als .pdf

Schon im Dezember kam bei den Alpinrunner die Idee auf, am Marathon du Médoc teilzunehmen. Wegen der grossen Nachfrage an Startplätzen, bekommt man diese Startnummern praktisch nur über einen Reiseveranstalter.    

Marco überliess die Organisation Albis Reisen und so war es kein Problem, einen Startplatz dafür zu erlangen. Im Vorfeld mussten wir einzig ein ärztliches Attest vorlegen (weil dies in Frankreich so üblich ist) und uns ein originelles und dennoch lauftaugliches Kostüm ausdenken. Beim 30. Médoc-Marathon war das Thema „Les Pays du Monde et leurs Carnavals. Dem Vorschlag meiner Bündner Laufkollegen, in einem „Steinbock-Kostüm“ teilzunehmen, passte ich mich natürlich gerne an.

Am 11. September 2014 war es dann endlich so weit. Gemeinsam reisten wir mit dem Flugzeug ab Basel nach Bordeaux, wo wir auch gleich mitten in der Stadt in einem Hotel logierten.

Da Christof, unser Guide, die Startunterlagen inkl. Finisher-Shirt bereits ins Hotel schicken liess, konnten wir uns am Freitagmorgen nach dem Frühstück voll auf einen Städtebummel im Doppelstöckerbus konzentrieren. Wir alle waren sofort von der schönen Stadt an der Garonne begeistert. Auch das Wetter meinte es gut mit uns. Sich an Temperaturen von über 25 Grad und strahlend blauem Himmel zu gewöhnen, fiel uns nach dem miesen Sommer in der Schweiz nicht schwer.

Am Abend beim gemeinsamen Nachtessen wurden die verschiedensten Laufstrategien ausgedacht, fröhlich gelacht, geplaudert und alle waren gespannt auf den morgigen Tag. Die Laufzeit wird bei allen Nebensache sein, Genuss wird im Vordergrund stehen. Am weltweit bekanntesten und originellsten Langstreckenlauf werden über 50 Nationen starten, davon gemäss Marathon-Broschüre 138 Schweizer. Von den 10000 Startenden kommen die meisten Läufer logischerweise aus Frankreich, gefolgt von England, Deutschland und erstaunlicherweise 449 Japanern.

Am Samstagmorgen um 6:30 Uhr wurde unsere Gruppe in Steinbock-Montur per Bus ins etwa 50 km nördliche von Bordeaux gelegene Paulliac zum Startgelände gebracht. Was da schon vor dem Startschuss für eine Stimmung abging, ist einfach unbeschreiblich.

An der Promenade von Pauillac versammelte sich nach und nach eine sehr phantasievoll kostümierte Läuferschar. Von Kimonos über knapp bekleidete hawaiianische Baströckchen und Blumenketten, Clown-Outfits, bayrischen Lederhosen oder Sträflingskostümen schienen die Verkleidungsideen unbegrenzt. Da waren viele männliche Teilnehmer in aufreizenden Tutus oder bunten Perücken und natürlich unser 16-köpfiges (resp. 96-beiniges) Steinbock-Rudel. Weil unsere Kostümwahl so einzigartig und sympathisch war, wurden wir auch von vielen Fremden zum begehrten Foto-Sujet gewählt. Die etwa 5% normal bekleideten Sportler wirkten hier fast schon etwas exotisch.

Nach dem gemeinsamen französischen Count-Down von 10 bis 0 wurden wir schliesslich begleitet von Samba-Rhythmen und tosendem Applaus auf die Strecke geschickt. Diese führte hauptsächlich durch unendlich weit reichende Weinfelder und diverse kleine Dörfer, wo immer stimmungsvolle Musikbands zusätzlich für viel Unterhaltung sorgten. Höhepunkte waren die 22 angelaufenen Châteaus, Anwesen mit riesigen Parks, wo überall Wein zum Degustieren ausgeschenkt wurde, wohlverstanden in Weingläsern und nicht etwa in billigen Plastikbechern! Wasser gab’s reichlich in PET-Fläschchen mit Verschluss. Dies war sehr angenehm, denn so konnte man es nach dem Halt mitnehmen, hatte immer Wasser zur Hand und konnte unterwegs nach Bedarf trinken oder so wie ich, den nicht getrunkenen Inhalt über den erhitzten Kopf giessen.

Zusätzlich zu den Châteaus gab es sportlergerechte Verpflegungsstellen mit Wasser, isotonischen Getränken, Cola, Riegeln, Früchten und Kuchen und anderen Köstlichkeiten. Ab km 37 wurden sogar, Austern, Entrecotes, Champagner oder Glacé aufgetischt.

Schon vor km 3 hätte man ein kleines Frühstück mit Croissants und Orangensaft zu sich nehmen können. Nicht dass unsere Steinböcke menschenscheu wären, aber wir wollten zuerst mal ein paar Kilometer gut machen und aus der wandelnden Menschenmasse entfliehen. So liessen wir diesen Posten aus.

Beim dritten Château Phélan Ségur nach etwa 7 km sah ich aber doch tatsächlich meine Churer Laufkameraden schon beim feuchtfröhlichen Anstossen und Wein degustieren. Ich zog weiter, da ich ohnehin mit dem flotten Lauftempo der Alpinrunner nicht mithalten konnte. Ein paar Kilometer später kamen diese denn auch schon wieder von hinten angerannt. Das war witzig, so konnte ich mein Tempo laufen und war trotzdem immer bei den Leuten. Unsere Steinböcke wurden zwar vielfach als Ziege wahrgenommen, sie aber waren fast schon kleine Stars. Immer wieder bekamen wir aufmunternde Sprüche zugerufen: „Allez la chèvre! Bon courage!“

Irgendwann verlor ich die Gruppe aus den Augen, da auch ich überall ein bisschen stehen blieb, mich verköstigte und viele Fotos knipste und dem bunten Treiben zuschaute. Obschon der Médoc-Marathon halt doch auch 42.195 lange Kilometer dauert, habe ich noch nie an so einem kurzweiligen Lauf teilgenommen. Mein pelziger Begleiter um den Bauch und die heisse Sonne machten mir zeitweise etwas zu schaffen. Aber dafür gab’s ja genügend Verpflegungsstände zur Abkühlung. Noch nie war mir ein Glacé so willkommen, wie jenes bei Kilometer 40.

Wie alle von unserer Gruppe überschritt auch ich irgendwann überglücklich innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits den 100 Meter langen roten Teppich und die Ziellinie. Diese Zeitvorgabe wurde später infolge heisser Temperaturen noch eine halbe Stunde verlängert.

Trotz der besonderen Bedingungen waren im Vergleich zu einem normalen Marathon wenige Ausfälle oder gar kollabierenden Läufer zu sehen. Betrunkene Teilnehmer oder Glasscherben, wie man dies von einem fasnachtsähnlichen Lauf erwarten könnte, sah man nirgends.

Wir alle sind begeistert von der super Organisation. Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen, und wir sind uns einig, dass man diesen kultigen Marathon einmal erlebt haben muss.


Das Motto des Jubiläumsmarathons ist "Les Pays du Monde et leurs Carnavals"
Marco Jäger Petra Jäger Thomas Tscharner Martin Lüönd Isabella Lüönd
 
Maria Conrad  Röbi Conrad Ruedi Wirz Werner Moser  
   
Susanne Egli Martin Lädermann Doris Schwarz  
Nach dem Motto Carneval sind wir natürlich als Steinböcke dabei und möchten als gemeinsames Rudel den Marathon geniessen !!
 
 
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